Tagesexkursion nach Cismar und Eutin
Um 7:00 ging es am Altonaer Museum mit dem Bus gen Norden, Hof Klostersee liegt an der schleswig-holsteinischen Ostsee. Wir wurden von unserem Guide, Frau Nägel in Empfang genommen und, sehr zur Freude der Frostbeulen der Gruppe, erstmal in die warme Backstube gebracht. Dort erzählte der Bäcker von seinem Handwerk, erklärte die speziellen Methoden, mit denen er das Demeter-Brot backt, und hatte eine breite Auswahl an Backwaren für die Gruppe vorbereitet. Interessant: Brot ist in der Regel vegan, von Milchbrötchen und ähnlichem abgesehen. Nicht so das Brot auf Hof Klostersee. Hier wird immer etwas Honig mit in den Teig gegeben.
Ein Highlight war die riesige Eiche auf dem Hof, die zwischen 300 und 600 Jahren alt und ein Naturdenkmal ist. Unter der beeindruckenden Krone erklärte Frau Nägel die Geschichte des Hofes, wie er in Familienbesitz kam und warum er zu einer Genossenschaft gemacht wurde. Ihr Vater sei der Auffassung gewesen, dass Land, vor allem Land, auf dem Nahrungsmittel angebaut werden, nicht in privater Hand sein, sondern allen gehören sollte.
Kurz darauf berichtete der Käsemeister ausführlich über das Käsemachen, welchen Käse er herstellt und auch, wie viele Liter Milch er im Jahr verbraucht. Das Lab, das bei der Käseherstellung essentiell ist, ist hier noch tierisch, heißt: es wird aus einem Enzym aus den Mägen von Kälbern gewonnen.
Und ein weiteres Highlight waren - natürlich - die Kälber, die neugierig ihre Köpfe durch die Gitter steckten und sich kraulen ließen. Man könnte meinen, dass eine Gruppe Erwachsener von Tierbabys herzlich unbeeindruckt ist. Weit gefehlt. Kälbchen begeistern Stadt- wie Landkinder.
Weiter ging es zum Kloster Cismar, eines der ältesten Klöster Norddeutschlands. Es war ein vergleichsweise kurzer Zwischenstopp mit einem Vortrag zur Geschichte des Klosters und der Kunstgeschichte des Altars, bevor es in das Klostercafé zur Mittagspause ging. Hier wurde deftige und vor allem wärmende Kartoffelsuppe serviert und als Nachtisch selbst gebackener Kuchen. Es war köstlich.
Doch auch die schönste Mittagspause mit den leckersten Kuchen und Tiramisus geht mal vorbei, und so bestiegen die Freund*innen den Bus, um weiter nach Eutin zu fahren und das Eutiner Schloss zu besichtigen.
Es war ein besonderer Tag: Charles III wurde zum König gekrönt, und das Schloss hatte britisch geflaggt. Im Schloss teilte sich die Gruppe. Während die eine Gruppe direkt wieder in die Kälte musste (darüber berichtet unsere Geschäftsführerin Sylvia Jodat), um sich den Schlossgarten anzuschauen, ging es für die andere Gruppe blutig weiter: sie hatte eine Führung rund um das Thema Blut, Mord und Totschlag. Außerordentlich spannend, wenn auch leider viel zu kurz. Der Einblick in die Biografie Katharinas der Großen von Russland war der Abschuss dieser aufregenden Tour durch das Schloss.
Der Bus zurück nach Hamburg wartete, und weil die Fahrt einen Augenblick dauerte, blieb keine Zeit, sich noch ausgiebiger im Schloss umzugucken und die Kunstschätze und Kleinode zu entdecken. Zum Glück ist Eutin nicht weit weg…