Freunde des Altonaer Museums e.V.

, Hansen Mareike

Barrierefreiheit im Netz: Was hat es mit dem „!B“ auf sich?

Einigen ist es vielleicht schon aufgefallen: in unseren Beiträgen auf Facebook und Twitter steht am Ende in der Regel ein „!B“. Was hat es damit auf sich?

Alle Bilder und GIFs im Internet können, zumindest theoretisch, mit einem sogenannten Alt-Text versehen werden. Fährt man mit dem Mauszeiger über das Bild, wird einem der Text in einem kleinen Fenster angezeigt. Auch dann, wenn das Bild nicht lädt. Diese Funktion ist wichtig für Menschen mit Sehbehinderung und Blinde, die auf einen Screenreader angewiesen sind. Diese Screenreader lesen nicht nur den Text des Beitrages aus, sondern auch den Alt-Text des Bildes. Menschen, die auf einen Screenreader angewiesen sind, bekommen so eine Vorstellung, was auf dem Bild gezeigt wird.

Alt-Texte sind einer von vielen Aspekten von Barrierefreiheit im Netz. Wie kann man es schaffen, dass so viele Menschen wie möglich das Internet nutzen können? Wie kann man Hürden abbauen?

Und was hat das alles mit dem „!B“ zu tun? Nun, die Alt-Texte werden von Screenreadern automatisch ausgelesen, das !B ist für Betroffene also nicht notwendig. Wohl aber für die Menschen, die *nicht* darauf angewiesen sind. Nichtbetroffene Menschen, die auf Alt-Texte achten, wissen so, dass es bereits eine Bildbeschreibung gibt und sie z.B. beim Teilen eines Beitrages keine zusätzliche formulieren müssen. Andere nichtbetroffene Personen werden auf dieses !B aufmerksam und fragen sich, was es damit auf sich hat. In diesem Fall ist es Aufklärung, und es werden eventuell weitere Menschen darauf achten, Alt-Texte einzugeben. Die Plattformen Facebook und Twitter bieten bei Bildern inzwischen die Funktion des Alt-Textes an, man benötigt also keine Programmier-Kenntnisse. Es ist ein kleiner Mehraufwand, der aber große Auswirkungen haben kann.

Wir vom Freundeskreis des Altonaer Museums haben beschlossen, dass wir jeder und jedem die Möglichkeit geben möchten, unsere Texte und Bilder zu genießen. Auf Facebook und Twitter sind bis auf die Anfangszeit und einen Post vor einigen Wochen ausnahmslos alle Grafiken und Bilder mit Alt-Texten versehen, auch wenn wir manchmal das „!B“ vergessen. Auf unserer Website gibt es dieses Feature noch nicht, wir sind da aber bereits im Austausch mit dem Anbieter, der unser Website-Programm stellt. Und natürlich tüfteln wir schon an einer Übergangslösung.    

Wer sich weiter zu diesem Thema informieren möchte, findet hier weitere Informationen:

Besser als wir es je könnten haben die Menschen von Blindleben erklärt, was es mit dem !B auf sich hat. Auf Twitter findet man sie unter @MeinAugenlicht.

Etwas allgemeiner über Barrierefreiheit auf den Social Media Plattformen hat Kathrin Holzmann geschrieben. Sie hat einige Netzwerke aufgelistet und welche Barrierefreiheiten sie bieten und welche (noch) nicht. Der Text ist auf Englisch.

Noch ein paar Tipps zum Posten auf Social Media hat die Computer Bild.

 

Übrigens: Annalena  Baerbock, die Kanzlerkandidatin der Grünen, verwendet auf Twitter ebenfalls Alt-Texte, wie sie mit dem !B kenntlich macht. Je mehr Menschen und vor allem Menschen mit großer Reichweite es nutzen, desto schneller normalisiert es sicht, Alt-Texte zu nutzen