Freunde des Altonaer Museums e.V.

, Hansen Mareike

Eröffnung der Säulenhalle im Altonaer Museum

Am 7.9. wurde die Säulenhalle des Altonaer Museums offiziell neu eröffnet.

Am Vorabend der Öffnung der Säulenhalle im Altonaer Museum für die Öffentlichkeit trafen sich Freundinnen und Freunde der Kultur, Stifter*innen, Ausstellende, Beteiligte und Interessierte, um einen ersten Eindruck dieses neuen Ortes für die Menschen zu bekommen. 

Die Säulenhalle, die seit einigen Monaten leer stand, soll nun ein Ort sein, an dem Menschen aus Altona und Hamburg zusammenkommen wie in einem Wohnzimmer. Hier soll nicht nur die vielfältige Kultur gezeigt werden, die in Altona zum Alltag gehört. Hier soll vor allem kulturelle Teilhabe ermöglicht und speziell auch die Neugier auf Kultur gefördert werden. 

Kulturelle Teilhabe war schon vor Corona ein wichtiges Thema, und ist während der Pandemie nur noch dringender geworden. Mit dem pandemiebedingten Herunterfahren der kulturellen Angebote reduzierten sich auch die Möglichkeiten für Menschen mit finanziell schwachen Background, an Kultur teilzunehmen. Aber auch Menschen mit migrantischem Hintergrund sollen neugierig gemacht werden auf das Altonaer Museum.

So ist das Dock, wie ein Teil der Säulenhalle genannt wird, Ausstellungsfläche, die Communities und Vereinen aus dem Viertel zur Gestaltung zur Verfügung steht. Den Anfang macht die Türkische Gemeinde Hamburg mit ihrer Ausstellung "El Ele, Omuz Omuza" zu türkischen Fußballvereinen in Hamburg. Neben der Einzigartigkeit der Ausstellung gibt noch eine weitere Besonderheit: die Objektbeschreibungen sind nicht wie sonst deutsch bzw. deutsch-englisch, sondern deutsch-türkisch. Ein gelungener Weg, um Brücken zu schlagen. Immerhin ist türkisch eine der am meisten gesprochenen Muttersprachen in Altona. Wir vom Freundeskreis des Altonaer Museums finden diese Idee fantastisch, regt sie doch auch zu Überlegungen an, wie man Objektbeschreibungen modernisieren kann.

Unter anderem über dieses Thema diskutierten an diesem Abend auch der Kultursenator Dr. Carsten Brosda, Meral Kayaman von der Türkischen Gemeinde, Prof. Dr. Hans-Jörg Czech von der Stiftung Historische Museen Hamburg sowie Jacqueline Malchow, die als Volontärin die Säulenhalle und die Ausstellung (zusammen mit Simon Wyrchow) maßgeblich begleitet hat. Andere Themen in der knapp 60 minütigen Diskussion waren, wie man die Migrationsgeschichte Altonas, die bisher nirgends im Museum Widerhall findet, integrieren kann, welche Änderungen es bei Blickwinkeln und Deutungen geben muss, und dass das "Erlebnis Museum" weg müsse vom weißen, bürgerlichen Sonntagnachmittag-Ausflug. Vor allem auch Frau Malchow hatte viele tolle, moderne Ideen für das Altonaer Museum

Und wie sieht die Säulenhalle nun aus?

Im Zuge der Renovierung wurde die Säulenhalle barrierefrei gemacht. In der Mitte führt eine lange Rampe hinunter, die links und rechts von Ausstellungsstücken der Altonaer Geschichte flankiert ist. Links ist das sogenannte DOCK, die bereits erwähnte Ausstellungsfläche. Rechts gibt es Sitzgelegenheiten und jede Menge Bücher, von Kinderbüchern über Ausstellungskatalogen zu Büchern über Altona. Kinder können, nein, sie sollen in der Säulenhalle spielen können. Speziell dafür wurde ein Tunnel unter der Rampe eingebaut, durch den Kinder durchkrabbeln und etwas über die Geschichte des Schellfisches lernen können. Oder "abenteuerlustige Erwachsene", wie Direktorin Dr. Anja Dauschek schmunzelnd meinte. Dieses Abenteuer steht uns noch bevor, wird aber definitiv ausprobiert, denn wie schon Erich Kästner meinte: "Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch."

Was natürlich nicht vergessen werden darf: der Eintritt ist kostenlos! So können wirklich alle Altonaer*innen und Hamburger*innen die Säulenhalle nutzen.

Wir sehen freudig den kleinen und großen Kindern entgegen, die in Zukunft die Säulenhalle mit Leben bereichern werden, auf die Ausstellungen, die neue Blicke auf Altona und das Leben in diesem lebendigen Stadtteil bieten werden, und auf das neue Wohnzimmer im Altonaer Museum.